Und noch einmal sind Zucchini angesagt. Am Freitag habe ich – zum ersten Mal seit dem Abgang von Kerner – die Sendung „Kerner kocht“ geschaut, pardon, die heißt ja jetzt „Lanz kocht“. Und ich muss sagen: diesen Moderator könnte man getrost einsparen, der GEZ-Gebührenzahler würde es sicher danken. Die ganze Zeit über war er farblos, plapperte ab und an ein paar Belanglosigkeiten, um dann wieder dem endlos über irgendein Gewürz (diesmal war es Ras el-Hanout) schwadronierenden Schuhbeck andachtsvoll zu lauschen. Ich finde, die fünf Köche könnten die Show auch ganz alleine machen.
Die Rezepte waren diesmal zum Teil recht ungewöhnlich. Was wohl daran lag, dass die Köche scheinbar aus einem Sammelsurium von vorgegebenen Zutaten – den Anfang der Sendung hatte ich verpasst und daher nicht mitgekriegt was die Aufgabenstellung war – „spontane Rezeptideen“ für ein „Überraschungsmenü“ kreieren sollten. Die meisten Ergebnisse fand ich wenig ansprechend. Aber das von Sarah Wiener, der Auberginen-Tofu-Burger, hat mir gefallen. Und da ich für gestern nicht nur ein Zucchini-Rezept brauchte, sondern dieses auch noch vegetarisch sein musste, fiel meine Entscheidung spontan auf diese Kreation.
Die Zubereitung verlief dann nicht ganz so elegant und schnell, wie bei der Profi-Köchin. Obwohl Eier groß und breit auf dem Einkaufszettel standen, hatte ich vergessen sie mitzunehmen. Dankenswerter Weise half mir meine Nachbarin aus. Dann war da die Konsistenz des Teiges. Zunächst genau nach Rezept angefertigt, hatte ich leise Zweifel, als ich die ersten drei Frikadellen in die Pfanne beförderte. Und die Zweifel waren berechtigt. Das Wenden geriet trotz Benutzung zweier Pfannenheber zum Fiasko. Die Teile waren, obwohl bereits schön gebräunt auf der Unterseite, noch so weich, dass sie auseinanderfielen. Ich konnte sie zwar nochmal zusammenschieben, aber beim Herausnehmen der fertigen Burger dann das gleiche Spiel. Auf dem Bild sieht man die misslungene erste Charge.
Also habe ich die Masse noch einmal nachbearbeitet und weitere Semmelbrösel zugegeben. Endlich wurde sie so fest, dass ich einen zweiten Versuch wagte. Das Ergebnis war erheblich besser, aber die Frikadellen waren noch immer recht fragil. Möglicherweise hätte ich auch noch etwas Ei zugegeben sollen.
Ab dann lief es reibungslos und das Ergebnis war geschmacklich sehr überzeugend. Die Masse hatte ich übrigens zusätzlich mit ein ganz klein wenig gemahlener Chili gewürzt, damit wurde sie noch pikanter.
Ach ja, das Original-Rezept der Auberginen-Tofu-Burger wurde mit Basilikum-Erdbeer-Salat serviert. Das konnte ich mir aber überhaupt nicht vorstellen. Und Sarah Wieners Kochkollegen waren auch nicht übermäßig begeistert. Daher habe ich den kurzerhand weggelassen und die dekorativen roten Farbtupfer mit einigen Tomatenstücken reingebracht. Die passten übrigens nicht nur farblich sondern auch geschmacklich ganz hervorragend.
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Zucchini
- 1 Karotte
- 150 g Tofu
- 2 Eier
- 1 Handvoll Semmelbrösel
- 5 EL Olivenöl
- 1 Aubergine
- 200 g Joghurt
- 3 Zweige Minze, frisch
- 1 Zweig Thymian, frisch
- 2 EL Zitronensaft
- 1/2 Bund glatte Petersilie
- 1/4 Bund Koriandergrün
- Prise gemahlene Chili (nicht im Originalrezept)
- Salz, Pfeffer
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Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.