Rehrücken mit "vergessenen" Wintergemüsen

Damit meinte ich nicht, dass ich das Gemüse vergessen hatte. Mit „vergessenen“ Wintergemüsen sind die Gemüse gemeint, die jetzt nicht so oft in der Winterküche verwendet werden. Tomaten, Zucchinis, Auberginen sind ja fast Standard im Gemüseregal, auch im Winter. „Vergessene“ Wintergemüse hatte ich ich einer Kochbuchkritik gelesen. Zu diesen Wintergemüsen zählten: Steckrübe, Pastinake, Marone oder Esskastanie, rote Bete und der Granatapfel. Was allerdings der Granatapfel dabei sollte, hatte ich nicht ganz verstanden. Der Granatapfel stammt doch bestimmt nicht aus Mitteleuropa! Die Steckrübe kommt auf jeden Fall aus dem Norden, und Wiki nennt sie sie auch die „ostpreussische Ananas“, zumindest war das irgendwann im letzten Jahrhundert der Fall. Also soweit würde ich nicht gehen. Wiki meint weiter:„Dabei sind die Rüben wirklich besser als ihr Ruf. Sie haben nämlich die wunderbare Eigenschaft, fast jeden Geschmack anzunehmen. Kocht man sie mit Sellerie, Kohlrabi oder Möhren, so entsteht jeweils das betreffende Gemüse. Macht man sie mit Gurken ein, schmecken sie wie diese. Kocht man sie mit Äpfeln, so bekommt man mit wenigen Äpfeln viel Apfelmus.“ Auch das konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ich fand sie einfach in der Kombination sehr lecker. Bevor ich es vergesse, eine „Sättigungsbeilage“ zu diesem Essen braucht man wirklich nicht.

 

 

Zutaten für 2 Personen
  • 300 g Rehrücken, vom Knochen abgelöst
  • 1 Teelöffel Pimentkörner
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Handvoll eingelegte Schlehen, getrocknete Kirschen oder Cranberries
  • 50 ml Rotwein
  • 50 ml Wildfond
  • 200 g Steckrüben
  • 200 g Pastinaken
  • 200 g Maronen, vorgekocht
  • 1 rote Bete
  • 1 Knoblauchzehe
  • 4 Esslöffel Olivenöl
  • Gemüsebrühe nach Bedarf
  • 1 Teelöffel Koriandersamen
  • Pfeffer und Salz

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Hirschfilet mit Schlehen-Rotwein-Sauce, Rosenkohl und Rotwein-Maronen

Die Fülle der Kochsendungen ist unübersehbar. Die meisten scheiden für mich sofort aus wegen des Titels, bspw. Promi-Dinner oder auch Küchenschlacht, und auch die unsägliche Restaurantchose, heißt „die Restaurant-Fuzzis“ oder so ähnlich. Dort sollen Fachleute (?), oder auch nicht, bekehrt werden, ihre Gäste auf Malle oder auch anderswo nicht nur mit der Friteuse und Tütensuppen über den Tisch zu ziehen. Grauselig! Es gibt Alternativen. „Lanz kocht“ gehört für mich dazu, wenn man sich während der Vorträge von Schuhbeck ein Glas Rotwein holt. Nelson Müller und auch andere der jungen Stern-Köche sind oft erfrischend und mit originellen Kreationen präsent. Richtig gern sehe ich die Kochsendungen von NZZ-Format, eine Fernsehreihe der Neuen Züricher Zeitung. Eine Sendung von NZZ-Format hatte ich bei Arte gesehen – über eine Schweizer Köchin aus dem Tessin. Die Sendung von Meret Bissegger stellte Wintergemüse und ihre Zubereitung vor. Und wenn ich ein paar Tage später etwas aus dieser Sendung nachkoche, weiß ich: das hat mich wirklich interessiert.

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Selbst gesammelt, selbst gemacht: Schlehenlikör

Selbstgemachter SchlehenlikörDieses Jahr war bei mir Likörjahr: Nach Kirsch-, Himbeer-, Brombeer- und Walnusslikör, gibt es zum Abschluss Schlehenlikör. Die letzten Jahre musste ich den immer wieder ausfallen lassen, weil an den einschlägigen Schlehenhecken kaum etwas zu finden war. Ich wüsste gerne woran das lag. Dieses Jahr war es aber wieder besser und die Ernte reichte nicht nur für die Eifeloliven, sondern auch für eine Charge Likör. Eigentlich soll man die Schlehen erst nach dem ersten Frost ernten. Das funktioniert hier in der Rhein-Main-Region in der Regel jedoch nicht. Oft kommt der erste Frost nicht vor Dezember und bis dahin sind die Früchte entweder von Vögeln weggefressen oder von anderen Likörliebhabern weggesammelt worden. 😉 Daher gab es den Frost in Form eines vierwöchigen Aufenthaltes im Gefrierschrank (was allerdings daran lag, dass ich kein passendes Gefäß mehr frei hatte und erst warten musste, biss der Brombeerlikör abgefüllt werden konnt ;-)). Ich weiß jetzt auch nicht, ob das Einfrieren den gleichen Effekt hat, wie der natürliche Frost. Das Ergebnis ist jedenfalls sehr lecker und lohnt die mühevolle Arbeit des Sammelns.

  • Zutaten
  • 350 g reife Schlehen
  • 100 g weißer Kandiszucker
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Flasche Doppelkorn (0,75 l)

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Eifel-Oliven, oder wie die Schlehe zur Eifel-Olive wurde

Foto: Kurt Stueber, Quelle: Wikipedia (Lizenz)

Eifel-Oliven ist der neue Krimi von Jacques Berndorf … Ist er nicht! Aber es könnte gut so sein, denn der Tatort ist die Eifel, die Rauhe, die Vulkanische. Und gibt’s nicht auch noch die Schnee-Eifel? In dieser nicht gerade lieblichen Landschaft ist der Schlehdorn zuhause. Wer einmal versucht hat, durch eine Schlehenhecke zu kommen weiß, wie kratzbürstig sie sein kann, und die Schlehenbeere ist es genauso, ein bisschen wild, ungezähmt, roh nicht zu genießen. Man muss die Schlehe zähmen, mit Zucker befrieden und mit Alkohol  beschwipsen, dann wird daraus ein leckerer Schlehenlikör. Oder die Schlehe wird eingemaischt und es gibt würzigen Schlehenbrand. Eine interessante „Zähmung“ hat Jean Marie Dumaine vom Restaurant „Vieux Sinzig“ vor ein paar Jahren präsentiert: Schlehen in Salzlake und Gewürzen fermentiert, so, dass sie wie Oliven verwendet werden können. Und er hat die grandiose Wortschöpfung Eifel-Oliven geschaffen. Besser kann man einer Landschaft nicht huldigen!

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Eifel-Oliven, oder wie die Schlehe zur Eifel-Olive wurde

Gargantua 19:08