Auberge du Vigneron in Cucugnan, im Schatten der Katharerburgen

Die Katharer sind schon vor ein „paar Tagen“ besiegt worden. 1244 fiel Montsegur. Chateau Queribus hielt sich bis 1255 und musste sich nach längerer Belagerung ergeben. Aber noch heute muss man sich Queribus erobern, wenn man von Maury oder Cucugnan ansteigt. Wir hatten uns für den Mittelweg entschieden und begannen den Aufstieg vom Sattel zwischen Maury und Cucugnan, nur zwei Kilometer , knapp 20 % Steigung und das bei brüllender Hitze. Die Macchia duftet nach Thymian, Oregano, Wacholder und begleitet den Aufstieg. Oben angekommen entschädigt grandiose Sicht auf die nächste grössere Katharerburg Peyrepertus, das mächtige Massif de Canigou und auch die Gebäude dieser beeindruckenden Festung auf diesem Felssporn sind sehenswert. Der Abstieg ging wie im Flug, hatten wir doch die Auberge du Vigneron in Cucugnan zum Ziel, und Frankreich wäre nicht Frankreich, gäbe es nach 14.30 Uhr noch Essen. Weiterlesen

Ausgleichende Gerechtigkeit: Schlechtes Wetter, gutes Essen – Bürgelstollen/Kronberg

Blick von der Terrasse des Bürgelstollen in Kronberg

Was ist denn das für ein Sommer? Zum dritten Mal in Folge mussten wir unsere Wochenend-Wanderpläne wegen dieses Sch…..lechten Wetters ändern. Wieder waren Regen und Gewitter angekündigt, und auch wenn es nicht ganz so schlimm kam (wenigstens das Gewitter blieb aus), war gestern nicht gerade dolles Wanderwetter. Die alternative Kurz-Wanderroute suchten wir daraufhin anhand möglicher kulinarischer Ziele aus. Davon gibt es in und um Königstein ja schon so einige. z.B. das Crown of India, wo wir vor Jahren mal waren. Aber zwei sehr negative Bewertungen auf qype ließen uns davon dann doch Abstand nehmen. Das Lodge Beef’s Finest am Opelzoo nervte nicht nur mit einer unsäglichen Flash-Webseite mit obernerviger Intro, die mich normalerweise zum sofortigen Schließen der Seite bewegt, sondern auch mit einem Sonntagsbrunch. Da hatten wir nun überhaupt keine Lust drauf. Und der nächste Kandidat, dessen Namen ich nicht mal mehr weiß, flog gleich aus der Wahl, da man es dort nicht für nötig hielt, die Speisekarte auf der Webseite zu präsentieren, oder sie war einfach nur zu gut versteckt. Egal, es gibt ja noch andere Essgelegenheiten – beispielsweise den Bürgelstollen in Kronberg. Dort waren wir vor vielen Jahren einmal, und dann nie wieder, da weder die Qualität noch der Service gestimmt hatten, dafür aber die Preise mehr als üppig waren. Aber jeder hat ja eine zweite Chance verdient – vor allem nach so langer Zeit, und so marschierten wir bei trüben und trotzdem schwülen Wetter los. Weiterlesen

Das Essen so schlecht wie das Wetter: Berggasthof Herzberg im Taunus

Herzbergturm und Berggasthof Herzberg (Taunus)

Also gestern war uns der Wettergott sehr ungnädig und wir hatten wohl das schlechteste Wanderwetter seit langem erwischt. Da die Prognose auf Wetteronline.de schon nicht so arg günstig war, hatten wir nur ein kleines Laufprogramm vorgesehen und zuvor eine Saalburgbesichtigung mit Führung vorgesehen. Da hätte uns Regen nicht so viel ausgemacht, da es dort genug überdachte Plätze gibt. Aber der Regen hörte pünktlich auf, als wir an der Saalburg ankamen und es blieb während der gesamten Führung trocken. Das ließ bei uns natürlich die Hoffnung aufkeimen, dass auch der Rest des Tages trocken bleiben würde und das Regengebiet, das schon die ganze Nacht aktiv war, nun endlich gen Osten abgezogen sei. Leider trog der Schein. Pünktlich zum Ende der Führung fing es wieder an zu regnen. Und diesmal deutlich stärker als am Morgen. Egal, die kleine Strecke zum Herzberg hinauf wollten wir wegen des bisschen Regens nicht streichen. Allerdings legte der Regen dann noch ein bisschen zu und es ist schon erstaunlich, wie sich so ein kurzes Stück in die Länge ziehen kann, wenn es nicht nur steil bergauf geht, sondern dabei auch noch junge Hunde regnet. 😉

Oben angekommen waren wir dann trotz guter Regenkleidung leicht durchnäßt und begaben uns eilig in die Berggaststätte Herzberg – unserem gestrigen Ziel.  Die Gaststätte sieht man auf dem obigen Foto im Hintergrund rechts neben dem Herzbergturm. Aufgrund des schlechten Wetters war es noch recht leer und wir fanden einen schönen Fensterplatz, mit Panoramablick. Na ja, der „Panoramablick“ reichte leider kaum bis zum Waldrand. Der Regen hatte gerade aufgehört, als wir uns hinsetzten und schon stieg Nebel aus dem Wald auf. Man kann die Bäume am Waldrand auf dem folgenden Foto nur erahnen. Weiterlesen

Restaurant Merlin in Ruppertshain: Zauberhaftes Essen, Drache im Service

Chicken Tikka im Merlin- Am Zauberberg
Die Wettervorhersage war für das Pfingstwochenende gar nicht schlecht. Vor allem der Sonntag versprach einiges an Sonnenschein, gemischt mit ein paar Wolken, aber auf jeden Fall trocken und nicht zu warm. Ideale Voraussetzungen für einen kleinen Pfingstausflug.

Unser Ziel war diesesmal die Hustenburg in Ruppertshain. Ein seltsamer Name für ein Burg, oder? Tatsächlich ist das auch keine Burg sondern eine ehemalige Lungenheilstätte an der Robert-Koch-Straße, die von den Einheimischen den Spitznamen Hustenburg bekommen hatte. Gebaut wurde sie Ende des 19. Jahrhunderts, überwiegend mit Spendengeldern der Baronin von Rothschild, die wohl auch für die Wahl des Standortes maßgeblich verantwortlich war. Sie hatte es zur Bedingung gemacht, dass die Klinik mindestens sechs Kilometer von ihrem Wohnort Königstein entfernt erbaut werden müsse (mehr zur Geschichte der Hustenburg und Ruppertshains) – klar man tut ja gerne was für die Armen und Bedürftigen, solange sie einem nicht zu sehr auf die Pelle rücken. 😉

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Schäfervesper mit Ziegenwanderung im Rheingau

Wie kommt man an ein echtes Schäfervesper? Indem man mit einem Schäfer wandert und ihn nach Stunden überreden kann, doch etwas von seiner köstlichen Schafsalami abzugeben. Wenn man ihn dann nochmal überredet, auch noch ein Stück von seinem Sauerteigbrot abzugeben, hat man es geschafft und hat ein schönes Schäfervesper. Es geht aber auch einfacher. Man telefoniert mit dem Weingut Michael Rößler in Lorch im Mittelrheintal und reserviert einen Platz bei der Ziegenwanderung, die die Rößlers anbieten.

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Ristorante Fratelli, italienisch in Shanghai?

Nach vielen Glasnudeln, Klebereis und durchaus leckeren  Schweineschnipsel, mit allerlei Gemüsen in Brühe oder  Soja, sollte es europäisches Essen sein. Und dann noch ein klassischer „Italiener“ so richtig, mit Pizza, Lasagne vielleicht auch Fisch und auf jeden Fall ein richtiges Glas Wein. Wein in einem chinesischen Restaurant ist zwar kein Fremdwort, aber es sind doch eher einfache Weine, allerdings zu horrenden Preisen für die gebotene Qualität. Ich glaube ich müßte warten bis einige der neuen Weinhandlungen aufmachen. Am Rande des alten Kolonialviertel hatte ich gesehen, dass eine französische Weinhandlung mit feinsten Regalmetern in Arbeit ist. Aber da meine Besuchzeit begrenzt war, habe ich dann das „Fratelli“ vorgezogen, zumal es wirklich der „Italiener“ um die Ecke war. Das „Fratelli“ ist nigelnagelneu und liegt in einem ebenfalls neuen Shopping-Center. Vom Basement des Shopping-Centers gelangt man in eine Pasta-Wein-Bar. Und von der Strasse aus gelangt man in das Restaurant, im üblichen Schick unserer neuen,weltweiten Gastroaustattung: mit Blendwerk, das rustikales Mauerwerk vortäuscht, moderner Malerei, viel Licht (postiv), einer cremefarbenen Lederbestuhlung und einer riesigen Glasfront zur Straßenseite hin. Wenn ich das Internet richtig gelesen habe, dann ist das „Fratelli“ eine Gründung eines italnischen Obst-, Gemüse- und Weinimporteurs in Shanghai. Es gibt eine kleine Speisekarte mit Antipasti. Eine übersichtliche Pastakarte, mit Spaghetti, Bandnudeln und es gab auch Lasagne (mit 68 Yuan auch nicht zu teuer, in etwa € 7,20), die von einigen Kollegen bestellt wurde und lecker und ausreichend war. Eine umfangreiche Pizza-Karte von Marguerita bis hin zu Pizza Frutti di Mare (zwischen 50 und 90 Yuan). Die Pizza dünn und knusprig, richtig italienisch. Ich hatte mich für Seewolf auf der Haut gebraten an Weisswein-Kapernsauce, geschmolzenen Tomaten und gebratenem Salat entschieden. Weiterlesen

Leckere spanische Küche in Königstein-Falkenstein

Tapasplatte Casa la Vida

Und schon wieder sind wir zum Essen nach einer Wanderung in einem Bürgerhaus eingekehrt. Offenbar scheint man im Umland Bürgerhäuser in erster Linie zu bauen, um Raum für Restaurants zu schaffen. Ansonsten erschloss sich uns jetzt nicht, warum man einen derart üppigen Bau für eine Gemeinde mit gerade mal 4.000 Einwohnern benötigt. Gab es beim letzten Mal bodenständige, gut gemachte und preiswerte italienische Gerichte, so standen dieses Mal vor allem spanische Gerichte auf der Karte. Schon beim Eintreten zeigt sich der erste Unterschied zum Fischbacher Haus: Hier hatte man offenbar vor nicht allzu langer Zeit gründlich renoviert und modernisiert. Das Ambiente war sehr ansprechend, wenn auch nüchterner, und passte sehr gut zu dem, was dort geboten wird: Hervorragende spanische Küche, zu allerdings gehobenen Preisen. Während wir im „Da Calogero“ zu zweit gerade mal 40 € losgeworden sind, mussten wir dieses Mal immerhin 56,20 € auf den Tisch legen und das, obwohl es nur ein Hauptgericht gab und wir uns ansonsten eine – allerdings üppige – Vorspeisenplatte geteilt hatten. Aber der Reihe nach. Beim Eintreten wurden wir erstmal mit Handschlag begrüßt und erhielten einen schönen Tisch für zwei Personen, direkt an der großen Panoramascheibe mit Blick über den Ort. Leider war es an dem Tag so diesig, dass dieser Blick nicht allzu weit reichte. Das nicht weit entfernte Königstein konnten wir mehr erahnen als sehen. Auch im weiteren Verlauf war der Service so freundlich wie bei der Begrüßung, sehr aufmerksam, dabei aber unaufdringlich, und trug damit seinen Teil zu einen angenehmen Aufenthalt bei.

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Ristorante Pizzeria da Calogero im Bürgerhaus Fischbach

Das schöne an Bürgerhäusern ist, dass wir sehen, wo unsere Steuergelder in den 1970er und 80er Jahren vergraben wurden, von Politikern gleich welcher Couleur. Am tiefsten vergraben wurden sie in der fast obligatorischen Bundeskegelbahn im Keller. Das soll nicht heißen, dass diese Häuser nicht sinnvoll sind. Doch sind etliche auch ungeliebte Kinder ihrer Gemeinden. Sind sie oft Groschengräber, oder besser mittlerweile Eurogräber geworden. Doch auch die Architektur hat einen hohen Wiedererkennungswert. Sie ähneln alle einem überdimensionierten Karton mit dem Charme einer etwas zu groß geratenen Knäckebrotpackung. Das Bürgerhaus Fischbach macht da keine Ausnahme. Vielleicht ist das der Grund, warum wir bei vielen Sonntagswanderungen bisher an diesem „Schatz“ vorbeigelaufen sind und beim „Löwen“ oder im „Bayrischen Hof“ gelandet sind. Dabei ist es wahrlich ein Fehler, das Ristorante da Calogero nicht zu besuchen. Es ist nicht ganz leicht zu finden, es liegt im hinteren Teil des Bürgerhauses und lediglich der Schriftzug Restaurant unter dem Schriftzug Bürgerhaus weist daraufhin, dass man nicht ganz falsch ist. Drinnen angekommen schlägt erneut die Architektur der 1970 er Jahre zu, aber es ist gemütlich, selbst wenn man mitten im Raum sitzt, schaffen Raumteiler einen ungestörten, angenehmen Sitzplatz. Das Beste am „da Calogero“ ist allerdings das Essen zu sehr moderaten Preisen, und zum Essen gibt es, und das habe ich schon lange nicht mehr gesehen, durchaus gute Weine, das 0,2-l-Glas für unter drei Euro. Da machen Essen und Trinken richtig Spaß und man behält auch beim Bezahlen gute Laune.

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Die Meisterin persönlich am Nebentisch – Sarah Wieners Speisezimmer

Gesundes Essen muss nicht teuer sein. Gutes Essen auch nicht. Aber es kann, und manchmal ist man der Meinung, es hat sich gelohnt, dieses eine Mal wenigstens.

In Berlin wohnen bedeutet, aus hunderten kulinarischer Angebote wählen zu können, von der Fritten-Bude bis zum Sternelokal. Alleine in der näheren Umgebung finden sich diverse Angebote unterschiedlicher Länderküche, die alle mehr als brauchbar sind. Aber die Spitzengastronomie findet sich nicht in Spandau, sondern irgendwo in den „In“-Vierteln, Mitte, Prenzlauer Berg, traditionell auch Charlottenburg oder Schöneberg.

Diverse Gelegenheiten (Hochzeitstag, Geburtstag) hatte ich genutzt, Gutscheine zu erwerben und zu verschenken für ein (oder mehrere) Essen in Sarah Wieners Speisezimmer. Der Blick auf die Speisekarte zeigte mir, dass ein Gutschein über 50 Euro nicht für ein Essen für zwei reicht, zumindest nicht, wenn man die ganze Bandbreite der übersichtlichen Karte ausnutzen will.

Diese Woche gab es einen Anlass, die Gutscheine endlich zu verfressen, also haben wir einen Tisch reserviert und sind dann aufmarschiert. Das Restaurant liegt nicht weit entfernt vom Friedrichstadtpalast  und der Oranienburger Straße, aber doch schon in einer Gegend, die noch nicht auf Hochglanz poliert ist und erst allmählich in den Speckgürtel aufgenommen wird. Wenn man die Adresse nicht kennt, wird man sich schwerlich zum Speisezimmer verlaufen, das Schild an der Chausseestr. 8 ist sehr unauffällig und das Speisezimmer liegt im Hinterhof.

Verglaste Front, gemütliche, aber doch moderne Atmosphäre: Ein übersichtlicher Gastraum erwartet die Gäste. Dunkles, einfaches Mobiliar, schneeweiße Tischläufer, Kronleuchter, rohes Mauerwerk. Nette, kleine Details wie die üppigen Kissen auf den Bänken, die sich an den Wänden entlang ziehen, nicht übertriebene Blumendeko, Holzboden. Das Personal umsorgt den Gast schon beim Eintreten. Die Garderobe ist ein großer Schrank, in den Jacken, Mäntel und wenig stilvolle H&M-Tüten versenkt werden können. Und so tritt man entlastet und etwas mehr stilvoll als bei der Ankunft in den Gastraum.In diesem saß, plaudernd und essend, die Maestra persönlich und hatte einen eindeutig netten und entspannten Abend, ab und an in die Küche laufend, um noch etwas zu besorgen.

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Base Taunatours, Kletterwand an Jägerschnitzel oder umgekehrt

Erlebnisgastronomie nennt Taunatours ihre gelungene Kombination aus Indoor-Kletterwand, Familienrestaurant und Indoor-Hochseilgarten – und das ist nicht zu hoch gegriffen. Nach einer durchaus kernigen Wanderung mit einigen Höhenmetern war das Ziel in Schmitten-Niederreifenberg erreicht. Es war ein wunderbarer Sonnentag, strahlend blauer Himmel mit einer geschlossenen Schneedecke von ein paar Zentimetern. Sie reichte aus, um richtige Wintergefühle zu haben. Wanderer mit Bundhosen und roten Kniestrümpfen sind eindeutig nicht die Zielgruppe von der Base Taunatours, denn die letzten Meter von der Ortsmitte Niederreifenbergs bis zur Base sind auch ein Erlebnis entlang einer Landesstrasse. Die Zielgruppe sind Familien, gerne auch mit Kindern, gerne auch mit solchen die nach 5 Minuten ihre Lebensfreude in Bewegung umsetzen müssen. Im Indoor-Hochseilgarten im Dachgebälk des rustikalen Industriegebäudes direkt über den Restauranttischen, klettern, balancieren und probieren sie sich aus. Da die Purzel angeseilt sind, können sie auch nicht in die Suppe fallen. Allenfalls das metallische Klicken und Klacken der Karabinerhaken lässt hören, wie aktiv die Kleinen da oben im Dachgebälk sind. Im zweiten Raum ist eine hohe Indoor-Kletterwand gebaut. Mami, mit dem Pfefferminztee und Papi mit einer Dose Red Bull, freuen sich über die Geschicklichkeit ihrer Kleinen.

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Base Taunatours, Kletterwand an Jägerschnitzel oder umgekehrt

Gargantua 10:29