Wahrscheinlich vom Wienerle-Mausi Stemmen oder auch vom Arbeiten am Computer gibt’s bei mir immer mal einen Maus-Arm. Ist eine Form der Sehnenscheidenentzündung und saumäßig überflüssig. Momentan bin ich ja nicht betroffen, aber manchmal … Was soll ich aber in diesen Zeiten machen, wenn ich was Leckeres essen will? Selbstgebackenes Brot? Bienenstich? Sonstiges Hefeteiggebäck?
Um dieses Problem beizeiten zu klären, habe ich jetzt schon, mit gesunden Händen, eine Art der Teigverarbeitung ausprobiert, die der Kollege von lamiacucina von einer Kollegin von Küchenlatein hat, die wiederum einen amerikanischen Kollegen in petto hat, der sogar mit bewegten Bildern aufwarten kann und uns zeigt, wie „stretch & fold“ funktioniert. Food-Bloggen ist wie „Stille Post“, nur ganz anders …
Stretch & fold ist keine Gymnastikübung, sondern eine Methode, einen Hefeteig (es sollte kein zu schwerer Teig sein, eher ein locker dehnbarer) gänzlich ohne karpaltunnelschädigendes Kneten herzustellen. Tatsächlich braucht es nur ein wenig Zeit, weil der Teig in mehreren Etappen gehen muss, und ein wenig Küchengottvertrauen.
Ich habe also einen Hefeteig nach den Bemaßungen meines gemixt. Dazu die trockenen Zutaten gut mischen, Butter schmelzen, Milch dazu geben, in die nun lauwarme Flüssigkeit die Hefe einrühren. Mit einem Kochlöffel unter die trockenen Zutaten rühren, bis es einen Klumpen ergibt (das geht recht schnell) und sich keine Gedanken darüber machen, ob der Teig jetzt schön glatt gerührt ist oder nicht. 45 Minuten gehen lassen, stretch & fold, wieder gehen lassen, wieder stretch & fold, nochmal gehen lassen, nochmal stretch & fold, wieder gehen lassen, springformbreit ausrollen, gehen lassen, belegen, backen.
Das Ergebnis war überraschend gut. Keine Mehlklumpen im Teig. Alles fein aufgegangen. Durch das vielfache Reifen ein leckerer Teig.
Nicht jeden Teig möchte ich so machen. Manchmal würde ich ihm etwas mehr knetende Zuwendung gönnen wollen, aber der Versuch hat gezeigt:Es geht auch mit Geduld anstatt Kraft. Interessant!
Hat die „Lotta“ erfunden. Kocht täglich. Steht vor allem auf asiatische Küche und Hausmannskost. Mag keine Tiefkühlprodukte und keine Bandnudeln. Isst alles außer … Grünkohl!