Spaghetti all’arrabiata mal ganz anders

Kürzlich hatte ich ja Spaghetti alla puttanesca in einer neuen Version ausprobiert. Mit getrockneten Tomaten, viel Zwiebeln und Paprika. Gestern kam mir nun die Idee, ob sich diese Rezeptur nicht auch für Spaghetti all’arrabbiata eignen würde. Und so habe ich das Puttanesca-Rezept abgewandelt. Die Sardellen und Kapern kamen raus, die Knoblauchmenge habe ich reduziert und dafür mit zwei kleinen (und sehr scharfen) Chilischoten und zwei (eher milden) Pepperoni für die nötige Schärfe gesorgt. Das Ergebnis hat mir sehr gut gefallen. Der Geschmack ist ganz anders, als bei meinem bisherigen Arrabiata-Rezept. Die Zubereitung geht so schnell, dass dieses Rezept durchaus in die „Pasta rapida“-Kategorie passt. Auf jeden Fall ein prima Feierabend-Essen.

Zutaten
  • 350 g Spaghetti
  • 200 mℓ Rotwein
  • 3 mittlere Zwiebeln
  • ca. 8 getrocknete Tomaten
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Chilischoten
  • 2 milde Pepperoni
  • 2 Paprikaschoten
  • 2 EL Balsamicoessig
  • ½ Bund glatte Petersilie
  • 6 – 8 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • geriebener Parmesan oder Pecorino

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Gemüsebratlinge mit Zucchini-Gemüse und Champignon-Rahmsoße

Diesesmal war mal wieder vegetarisch angesagt und da ich zufällig gerade in einer „Die Kochprofis“-Sendung eine Champignon-Soße gesehen hatte, schlug ich vor, diese zu irgendwelchen vegatarischen Bratlingen zu machen. Dazu dann Tagliatelle und Zucchini-Gemüse als Beilagen. Zunächst war aber erstmal einkaufen angesagt, denn ich hatte nur noch einen Rest Champignons und vor allem keine Bratlinge. Und hier wäre das Unterfangen schon fast gescheitert: denn am Samstag Nachmittag waren die Gemüseabteilungen in zwei Supermärkten so geplündert, dass keine frischen Champignons mehr aufzutreiben waren. Es blieb also nur noch der Griff in die Kühltheke. Wobei die tiefgefrorenen Pilze geschmacklich nicht schlechter sind als die frischen, ihr Struktur ist halt nicht mehr so schön. Aber da sie größtenteils püriert werden sollten war das unwichtig.

Die Bratlinge waren dann das nächste Problem: auch hier war das Sortiment nicht sehr umfangreich. Die Wahl bestand zwischen einem Fertigprodukt aus dem Kühlregal und einer Fertigmischung. Die war sogar Bio und kam in den Einkaufskorb. Gerne hätte ich ja die Grünkernfrikadellen gemacht, aber dafür fehlten die Zutaten. Leider, denn die Fertigmischung entpuppte sich nicht gerade als Knüller. Was zum einen daran lag, dass von Gemüse nicht allzu viel darin zu finden oder schmecken war – die Plätze 1 bis 4 der Zutatenliste belegten Vollkorn-Haferflocken, Vollkorn-Weizengrieß, Buchweizengrütze und Vollkorn-Paniermehl, erst dann kam mit Karotten und Pastinaken etwas Gemüse. Zum anderen waren die verwendeten Gewürze und natürlichen Aromen (von Petersilie abgesehen standen keine Kräuter auf der Liste) nicht wirklich ein Geschmackserlebnis. Ich weiß nicht, wie es beschreiben soll, die Dinger schmeckten irgendwie nach… hm, ja, nach billigem Fertigprodukt – wobei sie mit 3,29 € (für 300 g) alles andere als billig waren.

Na gut, umso leckerer war die Champignon-Rahm-Soße und das Zucchinigemüse – letzteres habe ich erstmals auf diese Art zubereitet.

Zutaten
  • Für das Zucchini-Gemüse
  • 1 mittelgroße Zucchini
  • Salz
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Butter
  • Pfeffer
Für die Soße
  • 200 ml Weißwein
  • 500 g Champignons
  • 1 Zwiebel
  • 200 ml Sahne
  • 1 TL Instant-Gemüsebrühe
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • Zucchinireste
  • Salz, Pfeffer
  • 1 EL Butterschmalz

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Gnocchi aus Gorgonzola-Kürbis mit Salbeibutter und Lammfilet

Aus den Erfahrungen anderer hätte ich eigentlich lernen sollen. Und das Rezept, das ich mir dann rausgesucht hatte, in Ruhe zuende lesen sollen. Dann wäre mir das nicht passiert. Aber mal von Anfang an …

Weswegen ich mir dachte, ausgerechnet Kürbis-Gnocchi machen zu müssen, weiß ich auch nicht. Ich hatte halt Lust darauf. Schon nach kurzer Recherche fand ich viele Hinweise, dass das nicht so einfach ist. Meist war die Teigkonsistenz nicht so wie erhofft, und es musste mit reichlich Mehl nachgeholfen werden. Als ich ein Rezept fand, bei dem die Kürbismasse noch eingekocht wird, dachte ich mir, dass das das Richtige ist. Hätte ich bis zum Schluss gelesen, hätte ich gesehen, dass der Teig per Löffel abgestochen werden sollte. Ich aber dachte, ich muss einen formbaren Teig bekommen wie bei Kartoffel-Gnocchi …

Erstmal brauchte es aber einen Kürbis, und zwar mal keinen Hokkaido. Gartenkürbis oder Muskatkürbis stand im Rezept. Beides natürlich ad hoc nicht zu bekommen, wenn man den Vormittagsmarkt verpasst. Edeka bot aber noch Gorgonzola-Kürbis an. Hab ich sowas schon mal gesehen? Keine Ahnung, er sieht ein bisschen wie ein Zierkürbis aus, ist etwa so groß wie ein Hokkaido und wiegt um ein Kilo das Stück. Der Name kommt wohl von der schönen Zeichnung, die an Gorgonzola erinnert. Das Fruchtfleisch ist ziemlich süßlich und erinnert an orangefarbene Süßkartoffeln.

Hier die Originalzutaten für den Teig: Das dehydrierte Kürbisfleisch, Quark, ein Ei und 60 g Hartweizengrieß fein (entspricht ungefähr Spätzlesmehl). Außerdem Salz und Muskat. Das ergab eine recht weiche Masse, die allerdings mit dem Löffel schon zu handhaben gewesen wäre. Hätte ich die Anweisungen zuende gelesen gehabt … so dachte ich, sie muss fester sein, und erhöhte den Mehlanteil bis auf 200 g. Diesen Teig löffelte ich dann später immer noch in den Topf *grunz* anstatt ihn zu Rollen zu formen und abzuschneiden, und er schmeckte stark nach …. Weizen. Als hätte ich Nudeln gemacht. Na prima! Vom Kürbis hat man kaum noch was geschmeckt, wir haben dann auch beschlossen, dass es als Sättigungsbeilage taugt, ich mir die Arbeit aber nicht noch einmal machen muss.

Zutaten:
  • Gut 1,2 kg Garten- oder Muskat- Kürbis (ergibt 800 g Fruchtfleisch)
  • 200 g Magerquark
  • 1 Ei (Größe M)
  • 50-60 g doppelgriffiges Mehl (z.B. Spätzle-Mehl)
  • Salz
  • 1 Prise Muskat
  • 1/2 Bund Salbei
  • 100 g Butter

außerdem:

  • 400 g Lammfilet
  • Knoblauch
  • Butterschmalz
  • Salz, Pfeffer

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Aldi-Weintest Nr. 13: 2007er Chardonnay Sicilia IGT

Eigentlich wollte ich nach dem – für mein Empfinden – überteuerten Fritz-Keller-Wein ja mal schauen, was es sonst so an Kaiserstühler Weißburgundern aus dem Jahr 2007 in den umliegenden Supermärkten zu kaufen gibt – nun, bisher leider nichts. Seitdem der Toom in meiner Nähe umgebaut und sein Weinsortiment deutlich reduziert hat, ist die Auswahl merklich geschrumpft.

Also gab es erst mal einen weiteren Neuzugang aus dem Aldi-Sortiment: einen 2007er Chardonnay aus Sizilien IGT (= Indicazione Geografica Tipica, sozusagen die italiensiche Version des französischen Vin de Pays).

Im Glas zeigt der Wein ein kräftiges Gelb und er duftet intensiv nach Melone, Vanille und Banane. Auf der Zunge spürt man dann noch einen leichten Honig- und Holzton. Dazu kommt eine angenehme, zurückhaltende Säure. Insgesamt ein sehr saftiger Wein, der mir auch im Abgang gefällt.

Der Preis beträgt 3,49 € für eine Flasche. Das ist nach meinem Empfinden fair und sorgt für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Selbstgemachter Brombeerlikör

Wenn die Brombeerernte reichlich war, so wie in diesem Jahr, bieten sich neben Marmelade oder Gelee auch noch andere Möglichkeiten der Verarbeitung. Hier noch eine weitere Idee: Wie wäre es mal mit einem selbstgemachten Brombeerlikör? Der ist nicht nur lecker sondern auch ein prima Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk – schließlich kriegt man sowas kaum zu kaufen. Wichtig ist, dass man für den Likör aromatische Früchte verwendet. Die oft wenig aromatische Supermarktware scheidet da in der Regel aus. Selbstgepflückte aus dem Garten oder von wildwachsenden Brombeerhecken sind dagegen eine gute Wahl. Vollreif müssen die Früchte sein. Dagegen spielt die Größe keine Rolle. Im Gegensatz zur Brombeermarmelade werden die Früchte samt Kernen am Ende entsorgt und stören nicht weiter – nur das Aroma zählt. Aufgesetzt werden die Beeren mit einem möglichst geschmacksneutralem Alkohol:  Korn, Doppelkorn oder Wodka eignen sich am besten dafür. Und falls es jemand mal mit Grappa probieren sollte, wäre ich an einem Erfahrungsbericht interessiert. 😉

Zutaten
  • 200 g vollreife Brombeeren
  • 150 g weißer Kandiszucker
  • 1 cm Zimtstange oder ein 2-cm-Stück einer Vanilleschote
  • 700 ml Korn oder Wodka (1 Flasche)
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Anna Fornos Kräuterpaste – frei nach Houdini

Houdini brachte mich auf die Idee, wie man die Kräuterfülle, die sich momentan auf Balkonen und Märkten bietet, versuchen kann zu konservieren. Sie mit Salz zu einer Paste zu kochen, fand ich als Idee interessant. Also habe ich die Rezeptur

  • 1 kg frische Kräuter (meine Mischung: viel Basilikum und glatte Petersilie, Thymian, Oregano, etwas Rosmarin, etwas Salbei, ein Zweig Estragon)
  • 1 kg Tomaten
  • 1 kg Meersalz

verarbeitet. Na so ungefähr, ein Durchschlag voll Kräuter ergab 750 g, dementsprechend habe ich Tomaten und Salz angepasst. Die Kräuter zu verlesen, zu zupfen und dann zu hacken hat irgendwie ewig gedauert und hinterher hatte ich eine Viertelstunde lang zittrige Hände. Wer also ein preisgünstiges Fitnesstraining sucht: Kräuter, auch härtere, von Hand mit dem Messer wiegen. Wirkt wahre Wunder.

Danach hab ich alles in einen Topf gekippt (die Tomaten geviertelt und den Strunk natürlich entfernt). Erst machte es den Eindruck, als wollte es anbrennen, trotzdem hab ich erstmal bei hoher Hitze angefangen. Plötzlich zogen die Kräuter mächtig Wasser und es wurde eine flüssige Angelegenheit. Roch nicht besodners gut … Stundenlang bildete sich nun, bei schwacher Hitze köchelnd, eine eklig aussehende Salzkruste im Topf. Alle Viertelstunde hab ich die mal untergerührt. Nachmittags um 1 aufgesetzt, habe ich abends um 10 Uhr den Herd erstmal abgedreht. Die Masse war immer noch recht feucht, aber ich wollte nicht über Nacht aufstehen und umrühren. Morgens habe ich das Ganze dann erstmal durch ein Sieb gestrichen (krieg ich zu Weihnachten eine Flotte Lotte geschenkt? Es war sehr mühsam, und das noch vor dem Frühstück), damit die holzigen Kräuterstiele und die Tomatenhaut verschwinden. Weiter geköchelt wurde das Ganze gegen Mittag plötzlich so krümelig wie zwischen den Fingern zerbröselte Brühwürfel, und ich befand, dass das nun richtig so sei und hab die Pampe in Gläser gefüllt. Ergab etwas weniger als 500 ml. Der eklige Geruch war Gott sei Dank weg. Probieren sollte man das Zeug nicht, es ist seeehr salzig.

Erste Feldversuche haben schon den Nutzen der Paste gezeigt: In einer Tomatensoße machte sie sich tatsächlich sehr gut, und meine persönliche Lieblingsverwendung wird für Salatsoßen sein. Dort nehme ich nämlich, aus alter Diättradition, gerne ein paar EL hochkonzentrierter Gemüsebrühe als Würze dazu, man braucht dann auch weniger Öl. Jetzt löse ich von der Paste 1/2 TL in 3 EL Wasser auf, und habe gleich einen schönen, mediterranen Kräutergeschmack. Das könnte ich eigentlich auch noch einmal pur mit Petersilie machen, sicher auch keine schlechte Angelegenheit.

Danke Erich für dieses Rezept.

Aldi-Weintest Nr. 12: Edition Fritz Keller – Baden, Weißburgunder 2007

Und wieder ein neuer Wein beim Aldi. Diesesmal jedoch aus der oberen (Aldi-)Preisklasse: Stolze 5,99 € kostete der edle Tropfen, den das Etikett auf der Rückseite folgendermaßen anpreist:

„Exklusiv für ALDI SÜD hat Fritz Keller, einer der renommiertesten Winzer Deutschlands, diesen Weißburgunder kreiert. Die Trauben stammen von ausgesuchten Winzern aus ganz Baden, die sowohl im Weinberg als auch im Keller sorgfältig nach seinen Vorgaben gearbeitet haben.“

Es folgt dann noch ein bisschen Marketing-Geblubber zum Thema Bauhaus. Das hat jetzt absolut nichts mit dem Wein zu tun, sondern mit dem Motiv des Etiketts, das einen Ausschnitt von Ludwig Hirschfeld-Macks „Zwölfteiliger Farbkreis“ zeigt und sich im Bauhaus-Archiv in Berlin befindet. Was das mit Wein zu tun hat? Öhm, ja, das wüsste ich auch gerne. Wahrscheinlich wusste man nur nicht, wie man den Platz auf dem Etikett mit nützlichen Informationen über den Wein füllt.

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Aldi-Weintest Nr. 11: Riesling-Chardonnay-Cuvée aus der Pfalz

Nach längerer Abstinenz hat mal wieder ein neuer Wein beim Aldi meine Neugier geweckt. „Riesling & Chardonnay“ stand auf dem Etikett. Was ich erstmal ziemlich ungewöhnlich fand: eine Cuvée aus diesen beiden Weinen – vor allem mit einem Riesling. Also habe ich mir das Produkt mal näher angeschaut. Das Erzeugnis kommt aus der Pfalz und wurde von der Weinkellerei Reh Kendermann GmbH in Bingen abgefüllt. Der Jahrgang ist 2007. Auf dem Schild am Regal stand trocken, auf dem Etikett auf der Rückseite der Flasche allerdings feinherb… hm. Okay, das musste ich einfach mal probieren – bei einem Preis von 2,29 € geht man ja nicht gerade ein Risiko ein.

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Zucchini-Risotto-Fälschung

"Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht
oder nachgemachte oder verfälschte sich beschafft
und in Umlauf bringt,
wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft."

Die nachwachsende Generation wird diesen Satz nicht mehr kennen. Er stand früher auf jedem DM-Geldschein. Kaum dass ich lesen konnte, fing ich an, diesen Satz zu entziffern. Und hab ihn danach dutzende Male gelesen. Die Erkenntnis, dass das Nachmachen oder Verfälschen zu einer empfindlichen Strafe führen kann, hat sich bei mir tief festgesetzt.

Also ist es mir gar nicht so leicht gefallen, ein Rezept zu (ver)fälschen … Ausgangspunkt war eine Tüte mit frischen Zucchini, die verarbeitet werden mussten. Und Lust auf Risotto. Und die Erfahrung, dass Zucchini im Risotto eine schwer fade Angelegenheit sein können. Also machte ich mich auf die Suche nach einem ausgefalleneren Rezept. Bei Jans Küchenleben fand ich eine interessante Variante: Risotto mit Zucchini und Zucchiniblüten. Ähm … meine Zucchini sind aber schon groß, die blühen nicht mehr …

So kam ich zum Fälschen …

Zutaten für 2 Portionen
  • 3 mittelgroße Zucchini
  • 4 Schalotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 175 g Risotto-Reis
  • 3 EL Olivenöl
  • 1/2 l Gemüsebrühe
  • Pfeffer, Salz
  • 50 g frisch geriebener Parmesan
  • je 1/2 Bund glatte Petersilie und Minze
  • ein guter Stich Butter

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Beef Massaman – aus der Aldi-Tiefkühltheke

Was macht man, wenn einem die Zeit weggelaufen ist und man erstaunt feststellt wie spät es schon ist? Dazu kam dann noch, dass ich keine Lust hatte, mich noch groß in die Küche zu stellen und zu kochen. Also habe ich einen Blick auf die Fertiggerichte beim Aldi geworfen. Die Tiefkühl-Lasagne, die ich vor einiger Zeit mal probiert hatte, war mir noch in schlechter Erinnerung, so dass ich einen großen Bogen um die Produkte dieser Marke machte.

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Beef Massaman – aus der Aldi-Tiefkühltheke

Jürgen 13:57