Dieses Jahr war die Apfelernte ausgesprochen mager. Apfelwein selber machen fiel damit ins Wasser. Dafür hat der Zwetschgenbaum umso reichlicher geliefert. Die Zwetschgen waren groß, saftig und aromatisch. Nachdem etliche Kilo zu Zwetschgenkuchen, Marmelade und Pflaumenmus (pardon, Zwetschgenmus) verarbeitet waren, blieb noch genug übrig, um dieses Weinrezept zu testen. Im Gegensatz zum Apfelwein, wird beim Zwetschgenwein die Maische vergoren und nicht erst Saft gewonnen. Der Zwetschgenwein macht mehr Arbeit als ein Apfelwein, denn die Früchte müssen allesamt entsteint werden.
Aber das Ergebnis war die Mühe wert. Der fertige Zwetschgenwein hat die Farbe eines Roséweins und wird ohne Filtern oder Schönen wunderbar klar. Den Wein habe ich nicht zu trocken ausgebaut, denn so kommt das feine Zwetschgenaroma besonders gut zur Geltung. Serviert wird er am besten gut gekühlt, so wie ein Weißwein. Das ist wirklich ein sehr schöner Fruchtwein.
Zutaten und Werkzeuge
- 25 Liter Gärbehälter
- 20 Liter Glasballon (oder zwei 10-Liter-Ballons)
- Gummistopfen
- Gärspund
- Mostwaage
- 1 Apothekerwaage
- 1 kleinen Trichter
- 1 Pipette
- 8 kg reife Zwetschgen
- 8 g Reinzuchthefe
- ca. 3,5 kg Zucker, davon 2,5 kg beim Gärstart zugeben (variabel)
- 20 ml Antigeliermittel
- 8 g Hefenährsalz
- Zitronensäure nach Bedarf (zum Einstellen des Säuregehaltes)
- 4 g Kaliumpyrosulfit
- 2 g Vitamin C