Nachgekocht: Ratatouille (aber ohne Cevapcici)

Als ich das Rezept von dem Ratatouille und den Cevapcici las, bekam ich Lust das gleich nachzukochen.  Aber dann war mir die Zeit doch zu knapp um auch noch die Fleischröllchen zu machen. Okay, ich gebs zu, es war auch eine gewisse Portion Faulheit mit im Spiel. 😉 Und so wandelte ich das Rezept ein wenig ab. Anstelle des Wermuts – den ich nicht im Haus hatte – habe ich einen ordentlichen Schuss Rotwein hinein gegeben. Dann das Hackfleisch zunächst in einer extra Pfanne kräftig angebraten, pikant gewürzt mit Salz, Pfeffer und Chili und unter das Ratatouille gemischt. Dazu gab es Baquette. War auch lecker und ging schnell.

Ratatouille mit Hackfleisch

Ratatouille mit Hackfleisch

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Chinesische Kartoffelpfanne

Es kommt ja immer mal vor, dass beim Aufschreiben eines Rezeptes, eine Zutat vergessen wird. Meistens fehlt sie nicht in der Auflistung der Zutaten, sondern wird in der Beschreibung der Zubereitung vergessen. Sowas passiert selbst in Rezeptbüchern renommierter Köche. Aber bei diesem Rezept war das anders. Hier fehlte meiner Meinung nach wichtige Würzzutaten. Die letzten vier Zutaten in der Liste habe ich ergänzt. Ohne war das ganze eine äußerst fade Angelegenheit. Kein Wunder, im gesamten Rezept kommt nicht ein Spur Salz vor. Nicht einmal die Kartoffeln werden in Salzwasser gegart.  Kurz vor Ende der Kochzeit habe ich das Gericht dann probiert. Und es war einfach nicht rund. Also erstmal mit etwas heller und süßer Sojasoße nachgewürzt. Dann noch einen Teelöffel Zucker… schon besser. Mit etwas gemahlenem Szechuan-Pfeffer wurde es dann eine runde und richtig leckere Angelegenheit.

Ach ja: Die Kokosmilchmenge habe ich kräftig erhöht. Im Originalrezept standen 8 EL – viel zu wenig. Mit einer halben Dose bekam das Gericht eine schöne Soße, in ausreichender Menge – ohne darin zu ertrinken.

Chinesische Kartoffelpfanne

Chinesische Kartoffelpfanne

Zutaten
  • 4 große  Kartoffeln, festkochend
  • 2 EL neutrales Pflanzenöl
  • 1 gelbe Paprikaschote
  • 1 rote Paprikaschote
  • 1 Karotte
  • 1 Zucchini
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Rote Chilischote
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 200 ml Kokosmilch
  • 1 TL Zitronengras
  • 1 Limette, unbehandelt
  • 1 EL Frischer Koriander
  • 2 EL helle Sojasoße
  • 2 EL süße Sojasoße
  • 1 TL brauner Zucker
  • etwas Szechuan-Pfeffer

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Mit Graupen gefüllte Wirsingröllchen

wirsingroulade

Ganz ehrlich gesagt sind Graupen nicht so mein Ding. Ich kenne sie aber nur als glibberige Suppeneinlage bei fetter metzelsuppe. Also hatte ich schon so meine Bedenken gegen das Gericht. Auch Wirsing mag ich eigentlich nur als babybreifeines Gemüse. Krautgewickeltes betrachte ich mit Skepsis, seit je her. Aber Diät bedeutet: Ausnahmezustand. Und auch das sich Öffnen für Neues, das die normalen Essgewohnheiten durchbricht. Nun gut. Der Krautwickelgatte war angetan, ich habs gegessen, die Begeisterung blieb aber aus. Geschmeckt hat es nicht schlecht, zugegeben. Aber … naja, ich weiß auch nicht. 😉

Zutaten für 1 Portion
  • 200 Gramm Wirsing
  • Salz
  • 1/2 Zwiebel
  • 40 Gramm Graupen
  • 1 Lorbeerblatt
  • Pfeffer
  • 1 kleine Karotte
  • 1 kleine Stange Lauch
  • 1 EL Vollkornpaniermehl
  • Muskatnuss
  • Petersilie
  • 1 EL Schmand
  • 1 TL Öl
  • 65 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Sahne
  • 2 mittelgroße Kartoffeln

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Foto: Zaubersuppe

Zaubersuppe

Warum diese Suppe „Zaubersuppe“ heißt? Keine Ahnung, aber unter diesem Titel steht sie im Rezeptefundus meiner Mutter. Eigentlich wären Titel wie „Wintersuppe“ oder „Hühnersuppe für eiskalte Wintertage“ viel treffender. Denn diese Suppe wärmt ganz wunderbar durch. Dafür sorgen vor allem der Ingwer und die Chilischoten. Schnell zubereitet ist sie zwar nicht, aber sie macht wenig Arbeit – vor allem wenn man statt einer Poularde Hähnchenteile nimmt. Und außer Möhren und Kidneybohnen passen auch grüne Bohnen oder Tomaten prima rein.

Foto: Zaubersuppe

Zaubersuppe

Zutaten
  • 2 kg Poularde oder Hähnchen(teile)
  • 1 Bund Suppengrün
  • 500 g Möhren
  • 1 TL Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • 80 g Ingwer
  • 2 Chilischoten
  • 1 Dose schwarze Bohnen oder Kidneybohnen (450 g)
  • 1 1/2 l Hühnerbrühe
  • 1 Bund Petersilie

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FSFL: Kürbisse, die man nicht zu schälen braucht

Dieser Tage erreichte mich eine Anfrage:

Gibt es auch Kürbisse die man nicht schälen muss? Also nur die Kerne rauskratzen und ab in den Topf?

Gute Frage. Ich weiß von den leuchtenden Hokkaido und von Butternut-Kürbissen, dass man die Schale mitkochen kann. Letztere habe ich noch nicht probiert (das mache ich diese Woche noch), bei ersteren kann ich es bestätigen. Da Kürbisse zu schälen eine fürchterliche Arbeit sein kann (ich sehe mich dabei immer am Schluss mit drei Fingern weniger dastehen, weil das so schwer geht und ich eher schnitze als schäle, und ich bin heilfroh, wenn dann doch noch alle dran sind), suche ich da auch immer nach Alternativen.

Eine könnte sein, den Kürbissen oben einen „Deckel“ abzuschneiden, sie auszuhöhlen und im Ganzen im Backofen zu garen, mit etwas Butter und Gewürzen innen ausgestrichen. Dann kann man sie im Ganzen servieren und jeder kratzt sich etwas Fruchtfleisch aus dem Ding raus. Gabi hat bei USA-Kulinarisch da ein anregendes Rezept. Oder man schneidet den Kürbis ungeschält in Schnitze, die man auf ein Backblech tut und im Backofen gart, auch mit etwas Fett und Gewürzen bestrichen. Dann schält man die Spalten halt bei Tisch.

Unser Gemüsehändler rät, zum Schälen ein dünnes Messer zu verwenden, dann würde es leicht gehen. Aber der hat Pranken wie ein Grizzly, ich nehme an, der kann auch Holz mit dem Suppenlöffel hacken. Oder soll ich etwa eine Rasierklinge nehmen?

Lieber Fragesteller, du siehst mich also auch etwas ratlos. Ich mutmaße, dass mehligkochende Kürbisse eher geeignet sind, ungeschält gekocht zu werden als solche, deren Fruchtfleisch eher faserig oder gallertartig weich wird (Spaghetti-Kürbis zum Beispiel). Ich persönlich kenne an Sorten auswendig sowieso nur Hokkaido, Muskatkürbis, Gorgonzolakürbis und neuerdings Butternut. Wenn du die Zeit hast, probiere es doch einfach aus, koche einen „Probewürfel“ mit Schale in etwas Brühe weich und teste das Resultat.

Für weiterführende Tipps aus der Gemeinde bin ich jedenfalls dankbar.

So kochte man in den 70erjahren: Chinesische Lauchpfanne

Vor 30 Jahren war die Zubereitung eines asiatischen Gerichts noch ein Wagnis für die Hausfrau. Es gab zum einen nicht die Zutaten und Gewürze zu kaufen, zum anderen konnte frau sich nicht sicher sein, wie die Familie auf die ungewohnte Nahrung reagiert. Mit heftigem Durchfall war zu rechnen, auch wenn niemand so genau wusste, warum eigentlich.

Sojasoße gab es eigentlich nur eine Sorte zu kaufen: die japanische Kikkoman, die mit chinesischer Sojasoße so viel zu tun hat wie Robin Hood mit dem Schwarzwald. Zwar wird sie auch aus Sojabohnen gemacht, ist vom Geschmack her aber sehr mild und viel säuerlicher als die chinesischen Kollegen. Auch verwendet wurde ein „China-Gewürz“. Das gibt es auch heute noch zu kaufen und hat einen eher China-untypischen Curry-Geruch. Ob zum marinieren des Fleisches damals schon Sherry verwendet wurde, kann ich nicht mehr sagen. Mir erschien es aber als angebracht, weil es ein schönes Aroma gibt und das Fleisch zart macht. Aber erst einmal auf Anfang:

Zutaten für 4 Personen
  • ca. 300 g mageres Schweineschnitzel
  • 1 EL Sherry
  • 3 EL Kikkoman Sojasoße
  • schwarzer Pfeffer
  • Knoblauch
  • 3 dicke Stangen Lauch
  • 1 Glas oder Dose Keimsprossen (Soja- oder Mungosprossen)
  • Öl zum Pfannenrühren
  • Salz
  • Chinagewürz
  • Kikkoman Sojasoße zum Abschmecken

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Wirsinggemüse (hier mit Frikadellen)

Wirsing habe ich als Kind nur gegessen, wenn meine Großtante ihn zubereitet hat. Als Vorschulkind habe ich oft Zeit mit ihr verbracht und war vormittags mit ihr in der Küche. Dabei hatte ich immer das Gefühl, dass das alles ewig lange braucht. So hat sie den Wirsing erst blanchiert, dann durch den Fleischwolf gedreht und den Brei schließlich mit Fondor gewürzt noch stundenlang köcheln lassen, bis wirklich alle Vitamine draußen waren. Dann wurde das Ganze noch mit einer Mehlschwitze gebunden und schließlich mit Maggi gewürzt.

Maggi war eines der wichtigsten Gewürze bei Tisch. Spinat ohne Maggi war undenkbar. Mein Oma hat Maggi in das Ei für die Panade von Koteletts gegeben. Allerdings hatte ich irgendwann mal weniger Lust darauf. Ich erinnere mich an einen Sonntagmittag. Auch wenn meine Mutter behauptet, ich hätte nie aufessen müssen, ich saß doch oft noch alleine am Esstisch mit kalten Resten vor mir, wenn es mir mal wieder überhaupt nicht geschmeckt hat. Das Radio lief, während meine Eltern entweder im Wohnzimmer vorm Fernseher saßen oder zu einem Mittagsschläfchen übergegangen waren. An jenem Sonntag mümmelte ich also wieder vor mich hin und war plötzlich vom Anblick eines Glases Wasser inspiriert: Ich schüttete soviel Maggi rein, bis es die Farbe von Apfelwein hatte, den mein Vater oft Sonntags zum Essen genoss. Liebe Kinder: Vorsicht! Wasser mit Maggi ist ein vortreffliches Brechmittel! Ich verschwieg, warum ich so plötzlich und so heftig  das ungeliebte Essen rückwärts von mir gab. Ein bisschen berechnend war das ja schon …. sollten sie doch sehen, was die Zwangsernährung für Auswirkungen auf mich hat! Probiert habe ich das indes nie wieder; es war wirklich widerlich!

Heutzutage mache ich Wirsing viel schneller und unkomplizierter. Die Zubereitung braucht weniger als eine Stunde, das Ergebnis ist lecker. Finde ich. Und nach Kohl riecht es in der Wohnung auch nicht, wenn man das Zeug nicht ewig kochen lässt.

Zutaten
  • 1 Wirsing
  • 1 handvoll geräuchterter Bauchspeck, gewürfelt
  • 1 Zwiebel, in Würfel geschnitten
  • Instant-Gemüsebrühe
  • etwas Sahne
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • 1 EL Öl

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Kürbiseintopf (vormals -suppe) Querbeet-Curry

Der Herbst kündigt sich an. Nicht nur, weil die Nächte kühler werden und morgens die Nebel über den Hügeln und Bergen der Umgebung wabern. Auch das Angebot auf dem Markt zeigt den nahenden Herbst. Frisch gepflückte Weintrauben, Pflaumen, erste Walnüsse und Kürbisse geben dem Markt diese warme Farbe, als hätten die Früchte das Sonnenlicht des Sommers eingefangen und würden es nun an die Umgebung abgeben, um uns noch einmal froh zu stimmen, bevor die Tage dann endgültig im Nebel versinken.

Früher in Frankfurt gab es immer nur diese großen Kürbisse. Von zuhause aus gehörten die nicht auf unseren Speisezettel, also hatte ich mich da nie drangewagt. Seit einigen Jahren gehören die kleinwüchsigen Hokkaido-Kürbisse aber sogar ins Supermarkt-Repertoire. Ich mag diese unkomplizierten, mehligen Gesellen lieber, als ihre großwüchsige Verwandtschaft. Besonders schätze ich an ihnen, dass man sie nicht schälen muss, ist doch das Zerlegen eines Kürbisses schon Knochenarbeit genug. Zusammen mit allem gekocht, was man noch so im Gemüsekorb findet, hat man immer ein leckeres Essen parat, unkompliziert, schnell und schmackhaft.

Meine Zutaten heute (für 4 Personen gekocht, für 6 würde es reichen)
  • 1 Hokkaido-Kürbis
  • 2 Karotten
  • 1 Stange Lauch
  • 3 Kartoffeln
  • 1 große Pastinake (oder Petersilienwurzel oder Sellerie)
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 6 Tomaten, überbrüht, abgezogen, entkernt und gehackt
  • 1 Zwiebel, gewürfelt
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 TL Curry
  • etwas Chili
  • etwas Kreuzkümmel
  • 1 TL Paprika Edelsüß
  • Kräuterpaste oder Gemüsebrühe (Instant)
  • 100 ml Schlagsahne
  • 2 EL Olivenöl

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Ein laotisches Essen für vier

Gäste! Noch dazu solche, deren Essgewohnheiten und Zugang zu asiatischem Essen wir nicht kennen. Trotzdem, da wir von unserer inzwischen schon länger zurückliegenden Reise berichten wollen (wo es auch einen vorderasiatischen Teil kulinarisch zu illustrieren gäbe), beschließe ich, einigermaßen authentisch laotisch zu kochen (die Schärfe habe ich vorsichtshalber an Alete-Hipp-Niveau angepasst, und das war sehr gut so). Ich verwende ausschließlich Grundrezepte von Manivan Larprom und gehe nach der Regel: pro Person ein Gericht. Da es in Laos keine Menüfolge gibt, sondern alles gleichzeitig serviert wird, ist das Timing kein großes Problem. Bis auf die Suppe müssen die Gerichte nicht kochendheiß serviert werden und lassen sich gut vorbereiten, man stellt alles fertig auf den Tisch und die Köchin kann in aller Ruhe mit den Gästen zusammen das Essen genießen. Die von mir geplanten Speisen:

dazu als Beilage

außerdem eine

und als Nachspeise

Klingt ambitioniert. Manches ist aber ganz schnell gemacht. Das gebratenen Gemüse zum Beispiel hat man in 10 Minuten fertig, auch die Nachspeise. Suppe und Salat machen etwas mehr Arbeit, das Beef Jerky muss man am Vortag vorbereiten, weil die Fleischstreifen erst getrocknet werden müssen. Das Endergebnis lohnt aber jede Minute Arbeit.

Gemüsesuppe mit Schummelei und Heimatwurst

Ich mache ja sonst so ziemlich alles selbst, aber heute hatte ich irgendwie keine Lust darauf, auch noch Grießklößchen zu kneten. Also kam in den Topf für eine bunte Gemüsesuppe alles, was nicht bei 3 von der Arbeitsfläche runter war und eine Packung fertiger Grießklößchen von einer Firma, die sonst noch für ihre Maultaschen bekannt ist. Soweit hätte ich dann noch vegetarisch bleiben können, hätten im Laden nicht Rindswürste gelegen, auf denen „Original Frankfurter Rindswürste“ gestanden hat. Nun ist alles andere als Gref-Völsings nicht als Rindswurst zu bezeichnen, aber der nostalgische Gaumen wollte trotzdem probieren, was die Metzgerei Müller in Neu-Isenburg (nicht mehr Frankfurt, aber dort dürfen Würste mit der Bezeichnung „Original Frankfurter“ hergestellt werden) so zu bieten hat. Asch feddisch, awwä leggä! Vegetarier ersetzen die Rindswurst vielleicht – für die Optik – durch ganze Karotten (Frankfurterisch: Gelbe Rüben) oder längliche, rotschalige Kartoffeln … 😉

Zutaten
  • Gemüse querbeet: 2 Karotten, 2 Zucchini (kleine), etwas Sellerieknolle, 1 Stange Lauch, 1 kleiner Brokkoli, 3 Kartoffeln, eine Handvoll Stangenbohnen und was sonst noch in Gemüsekisten, Schüsseln, Körben auf Verwertung warten mag.

außerdem

  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Olivenöl
  • frische kochfeste Kräuter (z.B. Thymian, Majoran, Rosmarin)
  • Salz, Pfeffer
  • fertige, frische Grießklößchen
  • Frankfurter Rindswurscht

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Gemüsesuppe mit Schummelei und Heimatwurst

Martina 19:30