Ein laotisches Essen für vier

Gäste! Noch dazu solche, deren Essgewohnheiten und Zugang zu asiatischem Essen wir nicht kennen. Trotzdem, da wir von unserer inzwischen schon länger zurückliegenden Reise berichten wollen (wo es auch einen vorderasiatischen Teil kulinarisch zu illustrieren gäbe), beschließe ich, einigermaßen authentisch laotisch zu kochen (die Schärfe habe ich vorsichtshalber an Alete-Hipp-Niveau angepasst, und das war sehr gut so). Ich verwende ausschließlich Grundrezepte von Manivan Larprom und gehe nach der Regel: pro Person ein Gericht. Da es in Laos keine Menüfolge gibt, sondern alles gleichzeitig serviert wird, ist das Timing kein großes Problem. Bis auf die Suppe müssen die Gerichte nicht kochendheiß serviert werden und lassen sich gut vorbereiten, man stellt alles fertig auf den Tisch und die Köchin kann in aller Ruhe mit den Gästen zusammen das Essen genießen. Die von mir geplanten Speisen:

dazu als Beilage

außerdem eine

und als Nachspeise

Klingt ambitioniert. Manches ist aber ganz schnell gemacht. Das gebratenen Gemüse zum Beispiel hat man in 10 Minuten fertig, auch die Nachspeise. Suppe und Salat machen etwas mehr Arbeit, das Beef Jerky muss man am Vortag vorbereiten, weil die Fleischstreifen erst getrocknet werden müssen. Das Endergebnis lohnt aber jede Minute Arbeit.

Mie goreng

Ein spontanes Gemisch aus unterschiedlichsten Mie goreng-Rezepten, also Rezepten für gebratene Nudeln. Es ist etwas indonesisch angehaucht (Krabbenpaste), enthält die Gemüse, die man montags im Asia-Shop bekommt und musste erstmal ohne das traditionelle Spiegelei auskommen. Da für den Folgetag noch zwei etwas kleinere Portionen übrig sind, lassen sich diese gut mit Spiegelei-Topping aufpolieren.

Zutaten
  • 250 g chinesische Eiernudeln
  • 250 g Hühnerbrustfilet
  • 150 g TK-Garnelen
  • 200 g Brokkoliröschen
  • 4 große Mu Err-Pilze, getrocknet
  • 4 große Shitake-Pilze, getrocknet
  • 100 g Babymais, frisch
  • 1/2 Dose Bambussprossen, in Scheiben
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Baby Pak-Soy (oder etwas Mangold)
  • 2 rote Chilischoten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 cm Ingwerknolle
  • 1/2 TL Shrimppaste
  • Fischsoße
  • dunkle Sojasoße
  • 2-3 EL Öl
  • 3 Frühlingszwiebeln.

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Das üben wir nochmal: Gedämpfte Geflügelcreme-Röllchen

Das war (kochtechnisch) nicht mein Tag gestern. Ich habe ein Rezept aus Lotta-Martinas neuem China-Rezepte-Heft ausprobiert. Abgesehen davon, dass es eine ziemliche mühselige Angelegenheit war, konnte das Ergebnis mich auch geschmacklich nicht ganz überzeugen.

Aber der Reihe nach. Schon die Zubereitung der Eierkuchen wollte mir erst nicht so recht gelingen. Zunächst stellte sich mir die Frage, wie groß die Omelettes denn werden sollte. Die Angabe „in eine große Pfanne“ ließ mich vermuten, dass die 28-cm-Pfannen die richtige sei.  War sie nicht, denn die kleine Kelle Eiermasse verlor sich darin und das Ergebnis war kein schöner runder, sondern ein etwas unförmiger Fladen. Außerdem war mir die Pfanne zu heiß geworden und die Masse warf Blasen und stockte zu schnell (deshalb steht im Rezept auch „Bei nicht zu hoher Hitze etwas Öl in eine große Pfanne geben“). Der zweite Versuch in der 24-cm-Pfanne brachte dann das gewünschte Ergebnis: drei schöne runde Omelettes.

Als nächstes erwies sich die Füllung als Herausforderung: ich hatte das Fleisch mit dem Kochmesser etwas zerkleinert und mit dem Knoblauch und Ingwer vermengt, um es dann mit dem Pürierstab zu zerkleinern. Das war etwas mühsam, weil sich immer wieder Fleischfasern um die Klinge wickelten. Und auch die Selleriescheiben ließen sich nur schlecht zerkleinern – die hätte ich mit dem Messer schneller und feiner hingekriegt.

Die fertige aufgerollten Omelettes habe ich dann nicht, wie im Rezept angegeben in Scheiben geschnitten – dafür waren sie mir zu fragil – sondern im Ganzen gedämpft und dann erst in Scheiben geschnitten. Das Ergebnis war zumindest optisch etwas durchwachsen und geschmacklich zunächst eher enttäuschend. Die Eierkuchen waren mit einem Esslöffel Sojasoße ja noch hinreichend gewürzt, aber die Fleischfüllung war ziemlich fad. Da war der eine Löffel Sojasoße eindeutig zu wenig, zumal kein Salz und auch sonst keine Gewürze drin waren. Lediglich noch Knoblauch und Ingwer, die das Defizit aber nicht ausgleichen konnten (in den Mengenangaben unten, habe ich aus zwei Esslöffeln Sojasoße vier gemacht, ich denke das passt).  Ich habe daher noch ein Schälchen mit Sojasoße auf den Tisch gestellt und die Stücke darin ein wenige eingetunkt. Außerdem gab es eingelegten Ingwer dazu und zwei Chilisoßen habe ich auch als Dipp getestet. Die scharfe war ungeeignet, weil sie alles erschlug, die süße passte dagegen – in kleiner Dosierung – gut.

Ach ja, zu guter Letzt hätte ich beinahe noch den Sesam vergessen – wie man auf dem Foto sieht, bzw. nicht sieht, denn dort fehlt er noch. Wie gesagt: es war nicht mein Tag.

Zutaten

  • 200 g ausgelöstes Hähnchenfleisch aus der Keule
  • 1 Stück Ingwer (ca. 2 cm)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Stange Staudensellerie
  • 4 EL helle Sojasoße
  • 3 TL Sesamöl
  • 1 TL Speisestärke
  • 5 Eier
  • 1 TL Zucker
  • etwas Öl zum Ausbacken
  • 2 – 3 große Chinakohlblätter
  • 1 EL Sesamsamen

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Kokos-Hühnersuppe mit Garnelen und Zitronengras

Heute war Resteküche angesagt. Ich hatte nichts geplant und stattdessen mal geschaut, was im Kühl- und Gefrierschrank noch so rumlag und langsam mal weg musste. Ergebnis der Inventur: etwas Hühnerbrust, ein paar Garnelen, Champignons, Tomaten, Zucchini, Möhren, 1/2 Dose Kokosmilch, ein angebrochener Becher süße Sahne, ein Kalbsschnitzel. Nach einiger Suche und ein paar Vorschlägen aus Lotta-Martinas neuem Rezepteheft (vielen Dank dafür), die sich dann leider nicht realieren ließen, weil jeweils eine entscheidende Zutat fehlte oder in zu geringer Menge verfügbar war (aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!), entschied ich mich für ein Rezept einer Hühnersuppe, dass ich noch etwas erweitert habe.  Alle Reste konnte ich zwar nicht verwerten, aber doch einiges. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Suppe hat ein zitroniges Aroma, das aber nicht zu sehr vorschmeckt. Dazu eine leichte Schärfe und einen würzigen Geschmack von der Fischsoße. Trotz allem kommen die Garnelen – die wunderbar zart waren – ebenso gut zur Geltung wie das Huhn. Wobei Fleisch von der Keule vielleicht besser geeignet ist, als Brust. Nun, das kann ich ja bei Gelegenheit mal ausprobieren, denn diese Suppe werde ich ganz sicher wieder mal machen.

Zutaten
  • 1 Stängel Zitronengras
  • 2 cm Frischer Galgant
  • 2 Kaffir-Limonenblätter
  • 125 g braune Champignons
  • 10 Cocktail-Tomaten
  • 1 – 2 Chilischoten (je nach gewünschter Schärfe
  • 250 g Hühnerbrustfilet
  • 200 ml Kokosmilch (1/2 Dose)
  • 400 ml Hühnerbrühe
  • 3 – 4 EL Zitronensaft
  • 3 EL Fischsoße
  • 1 TL Zucker
  • Salz
  • 1 TL Frischer Koriander, gehackt
  • 125 g Garnelen (kochfertig)
  • 2 EL Öl

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Chinesisches Dessert: Mango-Creme

Für Süßes sind die Chinesen immer zu haben, aber klassische Desserts kennen sie glaube ich nicht. Trotzdem wird die Mango-Creme wohl gerne gegessen.

Anstatt mir einen Wolf nach reifen Mangos zu suchen, habe ich einfach eine Flasche fertige Mangosoße von alnatura verwendet, die schmeckt prima und ist ein schneller Ersatz.

Zutaten
  • 1 Tetrapak (340 ml) Kondensmilch (ich hatte welche mit 4 % Fett)
  • 5 gehäufte EL Zucker
  • 10 Blatt weiße Gelatine
  • 1 Flasche (250 ml) Mangosoße von alnatura

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Chinesischer Kräutersalat

Den Salat habe ich eigentlich nur gemacht, weil ich für die Baozi einen Chinakohl gekauft hatte und von dem nur drei Blätter verwendet habe. Also bin ich mehr oder weniger zufällig auf dieses Rezept gestoßen, das ein ganz köstliches Salatdressing enthält. Auch die vielen frischen Kräuter und der knackige Biss des Chinakohls sind klasse. Das ganze Rezept ist klasse. 😉 Zum süß-sauren Schweinefleisch hat es ganz wunderbar gepasst, die leicht scharfe und säuerlich-herbe Note ist ein schöner Gegensatz zur süßlichen Ananassoße des Fleisches.

Zutaten
  • 2 getrocknete Chilischoten
  • 6 EL Öl (ich habe Distelöl verwendet; geschmacksneutral sollte es jedenfalls sein)
  • 1 walnussgroßes Stück Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Lauchzwiebeln
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Zucker
  • 3 EL Reiswein oder trockener Sherry
  • 3 EL Reisessig
  • 1 kleiner Chinakohl
  • je 1 Bund Koriander, Schnittlauch (ich hatte China-Schnittlauch) und glatte Petersilie

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Süß-saures Schweinefleisch nach original kantonesischem Rezept

Dieses Rezept wurde als das Original aus der Küche Kantons bezeichnet. Und in der Tat, es hat nicht viel zu tun mit den klebrigen Soßen vom China-Imbiss an der Ecke. Eine starke Ananasnote prägt das Aroma der Soße, die ansonsten sehr leicht daher kommt. Der Aufwand hält sich insgesamt eher in Grenzen, einzig das Frittieren des Fleisches macht etwas mehr Arbeit. Dass es sich bei dieser Portion um ein Essen für 4 Personen handeln soll, halte ich aber für ein Gerücht. 750 g frittiertes Fleisch machen sicher auch 6 Personen satt, auch ohne weitere Beilagen.

Zutaten
  • 750 g Schweinenacken
  • 1 EL helle sojasoße
  • 1 EL Reiswein oder trockener Sherry
  • 1 Eiweiß
  • 100 g Speisestärke
  • 2 rote Zwiebeln
  • 1/2 l Öl
  • 2 EL Zucker
  • 3 EL Rotweinessig
  • 200 ml frisch gepresster Orangensaft
  • 100 ml ungesüßter Ananassaft (die Edeka-Billigmarke bietet sogar Direktsaft im 1 l tetrapak an, ich habe gestaunt; da ist die Cocktail-Kultur doch für was gut)
  • 100 g Vollkornmehl
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1 Handvoll Petersilienblätter

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Baozi – Chinesische Dampfnudeln mit scharfen Auberginen

Der Aufwand für dieses Rezept, für China typische gefüllte Teigtaschen, wie man sie an jeder Straßenecke bekommt, verteilt sich auf mehrere Etappen. So kann man die Baozi schön vorbereiten, und ich habe die, die mir heute zu viel sind, roh in eine Gefrierdose gepackt und eingefroren. Ich denke, man kann sie dann unbeschadet direkt gefroren dämpfen und läßt sie einfach doppelt so lange im Dämpfer.

Geschmacklich sind sie … nun … sehr chinesisch wohl, ich brauche sie nicht unbedingt, würde sie aber für Gäste zum Beispiel jederzeit machen, weil sie ein so typischer Bestandteil chinesischer Alltagsküchenkultur sind. Die Zubereitungszeit liegt bei ca. 4 Stunden, weil der Teig mehrfach gehen muss.

Zutaten für 20 Stück

Teig

  • 1/4 Würfel Frischhefe
  • 1 EL Zucker
  • 250 g Weizenmehl
  • 1/2 TL Salz

Füllung

  • 1 Tomate
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • ca. 2 cm frischer Ingwer
  • 2 Chilischoten
  • 300 g Auberginen
  • 1 EL Weinessig
  • 4 EL Öl
  • Salz, Zucker
  • Chinakohlblätter zum Auslegen des Dämpfkorbs

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Olympiareif: Baozi, Schweinefleisch süß-sauer, Kräutersalat und Mangocreme

Im Moment ist alles auf China. Und ich bin hin und her gerissen. Zum einen gibt es all die Kritikpunkte an China – und noch mehr … zum anderen ist es ein faszinierendes Land. Hier im Blog habe ich das Glück, mich allen Themen kulinarisch nähern zu können, und somit kann ich Gewissenskonflikte umgehen. Im wahren Leben haben sie auf dem Platz des Himmlischen Freidens wieder Protestierer erst zusammengeprügelt, bevor sie festgenommen wurden. In meiner kleinen, virtuellen Welt dagegen genieße ich chinesische Köstlichkeiten.

Nachdem ich diese Woche wenig gekocht hatte, wollte ich heute aus dem Vollen schöpfen. Das neue „meine Familie & ich“-Heft „kreativ küche: chinesisch kochen“, diese Woche frisch an der Supermarktkasse ergattert, bot mir eine Menge Inspiration, und schlussendlich habe ich vier Rezepte zum Abendessen nachgekocht. Der haarige, maunzende Mitesser muss leider momentan aussetzen, weil sich ein Leberleiden manifestiert hat. Für den gibt’s nur Diät. Der China schon bereist habende Gatte dagegen musst sich überhaupt nicht zurückhalten, und er hat es nicht getan. Als Vorab-Fazit läßt sich sagen: Die Rezepte sind recht authentisch. Ich habe ein Essen zubereitet, das man so in keinem Chinarestaurant hierzulande bekommt, dafür aber in China.

Nachgekocht: Kartoffel-Lauch-Kokos-Suppe

mipi hat Schuld! In seinem Blog Man kann’s essen hat er vor ein paar Tagen dieses Suppenrezept gepostet, das zuvor von Kaffeebohne und Küchenlatein nach einem Rezept aus Schrot & Korn (Kartoffel-Lauch-Suppe mit Kokos) probiert und für sehr gut befunden wurde. Nicht immer sind viele Referenzen ein Zeichen von Qualität, im Fall dieser Referenzen aber schon. Große Hochachtung vor der Schar der Food-Blogger-Kollegen!

Ein bisschen modifiziert habe auch ich das Rezept. Bei mir ist es nicht ganz vegetarisch – ich habe Hühnerbrühe anstatt Gemüsebrühe genommen, weil mir deren Geschmack zu Kokos und Zitronengras besonders gefällt. Außerdem habe ich die Kartoffeln nicht püriert, weil glatte Crèmesuppen, bei denen ich nichts zu kauen habe, mich einfach nicht satt machen. Aus dem Alter bin ich raus, seit ich Zähne habe. Außerdem habe ich anstatt Zitronensaft Limettensaft genommen, weil der die asiatische Note der Suppe noch unterstreicht – und weil ich eine Limette da hatte. So geht es bei dieser Suppe wie mit der Stillen Post: Von Station zu Station wird sie sich ein wenig ändern. Am Schluss kommt wahrscheinlich eine Bouillabaisse dabei raus. 😉

Auf dem Foto sitzt die Suppe übrigens in einem Nest selbst gezogenen Zitronengrases. Wenn man übrig gebliebene Stängel in ein Glas Wasser setzt, fangen sie oft nach ein paar Tagen an, Wurzeln bekommen. Zur richtigen Jahreszeit eingepflanzt (Mitte Mai mit den Eisheiligen, wie alle frostempfindlichen Pflanzen) wächst das Zitronengras fröhlich bis an den ersten Frost. Kurz davor sollte man es ernten. Man kann es gut einfrieren, in ganzen Stängeln oder schon gehackt (einfrieren geht, erfrieren lassen leider nicht).

Zutaten
  • 1 klein. Zwiebel
  • 300 Gramm  Kartoffeln
  • 1 Stange  Lauch (nur der weiße Teil)
  • Neutrales Pflanzenöl
  • 400 ml  Hühnerbrühe
  • 1 Dose  Kokosmilch
  • 2 Stangen  Zitronengras
  • Salz, Pfeffer
  • frische Chilischote nach Geschmack
  • Limettensaft
  • Olivenöl
  • Geröstete Erdnüsse
  • 1 Bund  Frühlingszwiebeln

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Nachgekocht: Kartoffel-Lauch-Kokos-Suppe

Martina 10:44